Am 7. Mai 2024 im TSV Rehs’s Restaurant ging es bei dem Vortrag unseres Vereinsmitglieds Hermann Klemmt um den Spanischen Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 und um dessen Auswirkungen auf unsere Region. Dabei erfuhren die ca. 30 Anwesenden neben den eigentlichen Ursachen viele Details zu den am Krieg beteiligten Personen und Mächten. Ausführlich besprochen wurde der Verlauf der Schlacht von Höchstädt 1704.
Ein großer Teil des bayrischen Landes wurde in diesem Krieg von englischen/holländischen und österreichischen Truppen verwüstet, um den bayerischen Kurfürsten Max II. Emanuel zu zwingen, seine Allianz mit dem französischen König Ludwig XIV. zu beenden. Im Vortrag kamen auch konkrete Angaben zu den Schäden im Aichacher Raum und dem angrenzenden Umland zur Sprache.
So fielen z.B. in Aichach das Pflegschloss und das Rathaus der Brandlegung zum Opfer. Das Rathaus hatte anscheinend keine zu großen Schäden erlitten, da der Wiederaufbau 1706 erfolgen konnte. Hingegen das Pflegschloss, das den 30-jährigen Krieg noch schadlos überlebt hatte, wurde nicht mehr aufgebaut. Die Zuhörer waren am Thema recht interessiert und so gab es am Ende des Vortrags auch einige Fragen und Anmerkungen.
Der Vortragende konnte aus vielen Quellen zitieren, wozu als Beispiel ein interessanter Auszug aus dem Werk von Franz Dionys Reithofer dienen soll.
Reithofer (*1767 Landshut //+1819 München) war studierter Theologe, Zisterzienser und Historiker, der sich neben theologischen Aufgaben mit historischen Studien befasste (Wikipedia: “Franz Dionys Reithofer”).
Eines seiner Werke stellt die “Chronologische Geschichte der Stadt Aichach in Baiern”, erschienen 1818, dar. Die nachstehend eingefügten Seiten aus Reithofers Werk (mit vom Vortragenden angebrachten Markierungen) bezeugen den Umfang der Zerstörungen in Aichach aus dem Spanischen Erbfolgekrieg.
(Quelle: MDZ Münchener DigitalisierungsZentrum, Digitale Bibliothek)
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Der Text im unteren Rahmen der Seite 2 in besser lesbarer Schrift:
“Im Juni 1704 zerstörten die Feinde nur allein im Distrikte Aichach durch Abbrennung drey Kirchen und Kapellen, 4 Schlösser, 8 Pfarrhöfe, 12 Bräuhäuser, 10 Schmiedten und 1793 Häuser, Scheunen, Schwaigen und Höfe.”